Zwei fast vergessene Vasen von Hermann Moog

Kunst und Natur in Sinsen –

 

eine Entdeckertour

 

Dienstag, 22. März 2022 und  Freitag, 8. April 2022, jeweils 15:30 Uhr

Treffpunkt: vor dem Schützenheim, Schulstraße 20, Ecke Melissenweg

Kosten ohne Imbiss: für Nichtmitglieder 3,00 EUR

 

Marl ist weltweit bekannt wegen seiner Architektur und seiner Skulpturen, frei zugänglich im öffentlichen Raum aufgestellt. Auch Sinsen hat einiges zu bieten!

 

Die von der Marler Heimatpreisträgerin Irene Rasch-Erb konzipierte fünf Kilometer lange Rundwanderung zu den Kunstwerken in Sinsen beginnt mit dem Kriegerdenkmal, das vor 100 Jahren im Herbst 1922 auf Initiative der Bürger errichtet worden ist. Später ist es mit der Figur des sterbenden oder aber rastenden Soldaten ergänzt worden.

 

Es geht weiter zur Haard-/Johannes-Grundschule mit Heiner Kuhlmanns Brunnenfigur, in Sinsen "Regenvogel" genannt. Die Fassade der Schule zieren an zwei Stellen der südlichen Außenmauer farbenfroh glasierte Reliefs in den Farben Blau, Weiß, Gelb und Schwarz des 2021 verstorbenen Künstlers Peter Lechner. Er schuf auch die verspielten Stelen im Innenhof der Schule, die an die baulichen Arbeiten von Hundertwasser erinnern. Wir erfahren, dass die Stadt Marl sich in den Aufbaujahren verpflichtet hat, ein Prozent der Bausumme stets für Kunst am Bau zu investieren.

 

Schon auf dem Sinsener Marktplatz steht die nächste Skulptur ohne Sockel kontaktfreudig auf dem Pflaster.:Der Schweizer Künstler André Ramseyer schuf für Marl diese symbolträchtige Arbeit des endlosen Kreislaufs, die er Reflux nannte.

 

Unsere Wanderung führt an der denkmalgeschützten entwidmeten Kreuzkirche vorbei zum Geburtshaus des Künstlers Hermann Moog, wo zwei von ihm gestaltete Bodenvasen bewundert werden können. 1950 hatte der Künstler an der ersten Volkshochschule Deutschlands in Marl die erste Kindermalschule gegründet.

 

Am Silvertbach entlang erfahren wir von dem raffiniert gebauten Schutzwall um die dort vor über 1000 Jahren befindliche ausladende Schutzburg. Bei Grabungen gefundene Keramikscherben belegen die Nutzung.

 

Aus dem frühen Mittelalter führt der Weg durch die frühlingshafte Natur vorbei am ehemaligen Sportplatz Sinsen zu den Spuren des Zweiten Weltkriegs mit einer Führung durch den Bunker. Der Geschäftsführer des Bunkervereins, Marco Bültmann, erläutert die lange Geschichte und vielfältige kreative Nutzung der geheimnisvollen und etwas beklemmenden Räume. Höhepunkt ist die farbenfrohe Kneipe im Herzen des wuchtigen Baus.

 

Wieder in der freundlichen Abendsonne zurück erfreuen uns die fröhlichen Graffiti der Künstler René Breuer und Markus Becker an der Unterführung. An der Kreuzung Bahnhofstraße-Gräwenkolkstraße kann der ökumenische gelbe Ampel-Haltegriff für Radfahrer bewundert werden, den die damaligen vielradelnden Pfarrer Elsing und Pastorin Baucks gestiftet hatten.

 

An der Halterner Straße erläutert Irene Rasch-Erb die beiden Sgraffiti des Künstlers Hermann Moog. Sein Bruder, der Sinsener Architekt Jupp Moog, erbaute diese Wohnhäuser in den frühen 1950-er Jahren.

Die kurzweilige Führung findet auf der Terrasse des Schützenheims bei arabischen Backspezialitäten aus Sinsen und kühlen Getränken ihren Ausklang.

 

Einige Wochen später wird die Veranstaltung wiederholt (leider ohne die Bunker-Führung), da sich erfreulicherweise so viele Menschen für Sinsen interssieren. Sie reisen nicht nur aus Marl-Drewer, sondern sogar aus den Nachbarorten Oer-Erkenschwick, Haltern und Recklinghausen an.