Museum Küppersmühle in Duisburg:

Bis 1972 wurde noch gemahlen, jetzt wird Gemaltes ausgestellt

 

29. März 2023, 14:00 Uhr ab Parkplatz TuS 05 Sinsen in Fahrgemeinschaften

Führung: 16:00 bis 17:45 Uhr

Einkehr: 18:00 Uhr

Kosten: 11 EUR für Eintritt und Führung ohne Imbiss

 

Das Museum gilt als neue Landmarke des Ruhrgebiets. Der spektakuläre Erweiterungsbau von 2021 (Architektenbüro Herzog & de Meuron) verbindet moderne Museumsarchitektur mit der vorhandenen Industriekultur aus dem 19. Jahrhundert.

Die historischen Getreide-Silos wurden nicht etwa beseitigt, sondern erschlossen und in den Bau integriert. Man wird von unerwarteten Perspektiven überrascht. Mindestens genauso beeindruckend erscheinen die beiden Treppenhäuser, Kunstwerke für sich. Ziegelrot gefärbter Sicht-Beton (BesucherInnen aus Marl fühlen sich an heimische Architektur erinnert) im Inneren, Lehmputz an den Außenwänden, die organische, schneckenartig nach oben gewundene Form – es ergeben sich immer neue Fotomotive!

 

Die Präsentationsfläche in einer Abfolge von 36 hellen, klar strukturierten Sammlungsräumen bietet auf 6100 Quadratmetern der Kunst viel Raum. Da von den sechs Etagen der ehemaligen Getreidemühle durch Entfernung von Zwischendecken ganze drei übrigblieben, ist auf den dadurch entstandenen sehr hohen Wänden Platz für riesige Gemälde.

 

Gezeigt werden über 300 Werke deutscher und europäischer Kunst der Nachkriegszeit, wobei viele der präsentierten Künstler BesucherInnen aus Marl nicht unbekannt sind, z.B. das Ehepaar Matschinsky-Denninghoff, Norbert Kricke, Jean Arp, Imi Knoebel.

 

Die Architektur, die ständige Sammlung sowie die aktuelle Ausstellung „Norbert Kricke – Bewegung im Raum“ wurden den faszinierten Sinsener Kunstinteressierten im Rahmen einer ganz hervorragenden Führung näher gebracht. Zwei Stunden vergingen wie im Flug; am Ende reichte die Zeit leider nicht mehr für die Retrospektive mit Werken des Künstlers Ernst-Wilhelm Nay (1902–1968), einem der bedeutendsten Farbmaler des 20. Jahrhunderts. Ein Trost: Bis zum 6. August 2023 ist sie noch zu sehen. Ein erneuter Besuch lohnt sich!

 

Nach all den Treppenstufen war es zum Glück nicht weit bis zum Lokal, in welchem – wie immer – angeregte Gespräche folgten und der Kunstgenuss seinen kulinarischen Abschluss fand.