Dienstag, 24. 6. 2025,
Treffpunkt: 14:00 Uhr, Bahnhof Marl-Sinsen
Führung: 15:30 im Aalto-Theater in Essen
Einkehr: 18:00 Uhr im Restaurant Aroma (vietnamesisch)
Kosten: 15 EUR für Bahnfahrt, Eintritt und Führung
Das Aalto-Theater in der Ecke des Essener Stadtgartens zählt mit seinen 1420 Sitzplätzen zu den führenden Häusern in Deutschland und wird von den Kritikern häufig als beste Oper in NRW ausgezeichnet. Jährlich etwa 200.000 Zuschauer besuchen das Haus.
Konzipiert wurde es bereits 1959 von dem finnischen Architekten Avar Aalto, der mit seinem Entwurf den Wettbewerb gewann, den die Stadt Essen damals ausgeschrieben hatte. Das bereits bestehende Grillo-Theater mitten in der Stadt reichte nicht mehr aus. Doch aufgrund von anderen städteplanerischen und finanziellen Prioritäten konnte das neue Haus erst in den 1980er Jahren gebaut und 1988 eingeweiht werden, für Konzerte, Opern, Ballett. Aalto selber erlebte dies nicht mehr, er starb 1976. Seine Frau betreute die künstlerische Ausführung.
Der Bau beeindruckt mit seiner organischen Form, der teilweise wellenartigen Fassade, geschwungenen Treppenhäusern. Ob es ein Zufall ist, dass das deutsche Wort Welle im finnischen Aalto heißt? Das Indigoblau der Wände, Decken und Sitze im Zuschauerraum kontrastiert mit dem Weiß der drei geschwungenen Ränge wie Wasser, Wolken, Himmel.
Die hervorragende Akustik, maßgeblich für den guten Ruf des Hauses, wird durch eine Vielzahl raffinierter Maßnahmen erreicht, etwa mit Pferdehaar bezogenen Türfüllungen (auch Geigenbögen bestehen aus Pferdehaar), wellenförmig geschwungenen Reliefs an den Seitenwänden des Zuschauerraumes oder die mit Stoff und Schweinsleder bezogenen Sitze. Schweinsleder ist der menschlichen Haut am ähnlichsten, so dass die Sitze tatsächlich Menschen simulieren. Und so herrscht im menschenleeren Saal fast dieselbe Akustik wir im vollen, der größte Wunsch eines jeden Musikers bei den Proben!
Schon beim Bau des Hauses wurde an mehrstündige Aufführungen gedacht: Gute Luft strömt ganz unauffällig durch Lamellen in den Rücklehnen der Sitze.
Im Rahmen der zweistündigen Führung konnten wir auch einen Blick hinter die Kulissen tun, in die Werkstätten, das Kulissenlager, auf die Probebühne – eine Kopie der richtigen Bühne mit den gleichen Ausmaßen! Da die Bühne nicht ebenerdig, sondern im ersten Stockwerk liegt, gibt es einen riesigen Aufzug. Container passen hinein, sogar ein kompletter Lastwagen. Oder wir. Acht Stockwerke gibt es, drei davon Untergeschosse, das unterste mit acht Metern Höhe. Klitzeklein kam man sich vor angesichts der hohen, schweren Türen.
Diese Exkursion setzte unsere Reihe „Blick hinter die Kulissen wichtiger Theater und Opernhäuser der Region“ fort. In dieser Reihe hatten wir schon Recklinghausen, Gelsenkirchen, Dortmund und Bochum gesehen, nun das Aalto in Essen als Höhepunkt!
Angeregte Gespräche beim Vietnamesen sorgten mit kulinarischen Delikatessen für einen schönen Ausklang. Auch die Bahn fuhr ziemlich pünktlich.
Kulturverein sinsener art.
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Kassenwart: Andreas Hellmons
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