Licht(Kunst) im (Brauerei)Keller
Besuch des Zentrums für Internationale Lichtkunst in Unna
18.9.2019, Abfahrt 14:30 am TuS 05 in Fahrgemeinschaften; Kosten für Eintritt und Führung: €12 (Mitglieder bzw. €15 (Nichtmitglieder)

 

In den dunklen Gärkellern der ehemaligen Lindenbrauerei in der City von Unna befindet sich heute das Zentrum für Internationale Lichtkunst. Es ist eines der spannendsten Museen des Ruhrgebiets, in welchem faszinierende Installationen gezeigt werden, die das historische Ambiente buchstäblich in einem völlig neuen Licht erstrahlen lassen.

 

Wir erhielten eine über zweistündige, lebhafte Führung durch die Dauerausstellung, die facettenreiche Werke großer Lichtkünstler präsentiert. Ihre Installationen haben sie eigens an die jeweiligen Ausstellungsräume adaptiert und so ein Gesamtkunstwerk aus Licht und Raum geschaffen. 

 

In der Dauerausstellung ist zum Beispiel Mischa Kuball zu sehen, Marler Besuchern durch seinen ironischen LED-Schriftzug mit passender Blumenvase am Rathaus bekannt ("LES FLEURS DU MAL"). Auch in Unna bezieht er mit seinem Werk „Space-Speech-Speed“ den Betrachter in die Szenerie mit ein: auf drei spiegelbesetzte, sich z.T. langsam drehende „Planeten“ werden Worte projiziert, die als sternen- oder schneeflockenartige Buchstabenfragmente durch den gesamten dunklen Raum flimmern.

Räume aus Licht sind das Metier von James Turrell, der mit „Floater 99“ neue Betrachtungsweisen für die Wahrnehmung von Licht anregt. Es ist eines von zwei Werken des weltweit wohl bedeutendsten Lichtkünstlers im Zentrum für Internationale Lichtkunst.

Rebecca Horns verschlungene Kupferlampen ("Lotusschatten") erzeugen in Verbindung mit fernöstlicher Obertonmusik eine eigenartige, meditative Atmosphäre.

Gezeigt werden weiterhin Werke von Mario Merz, Joseph Kosuth, Jan van Munster, Keith Sonnier, Christian Boltanski,  François Morellet, Johannes Dinnebier und Christina Kubisch.

 

Zur Zeit findet in Unna der INTERNATIONAL LIGHT ART AWARD (ILAA 2019) statt. Im Rahmen unserer Führung lernten wir die Arbeiten der Finalisten kennen - und hätten mit großer Mehrheit ein anderes Werk erkoren als die fachmännische Jury!

 

Der geplante Gang über den nahe gelegenen Westfriedhof, wo in der Dämmerung die "Stadtlichter" präsentiert werden sollten. musste entfallen: Diebe hatten die technische Ausrüstung entwendet!

 

Desto mehr Zeit blieb für angeregte Gespräche bei kulinarischen Delikatessen im Restaurant um die Ecke.