Gerhard Uhlig, ohne Titel, 1966, Privatsammlung
Gerhard Uhlig, ohne Titel, 1966, Privatsammlung

GERHARD UHLIG –

Empfindung und Reflexion 

 

Exkursion zum Museum Haus Opherdicke

 

20. Februar 2024: Abfahrt 13:45 Uhr in Fahrgemeinschaften ab Parkplatz TuS 05 Sinsen

Führung: 15:30 Uhr Museum Opherdicke, Holzwickede

Einkehr: 18:00 Uhr Bella Italia statt Schlossstuben

Kosten: 7,00 EUR für Eintritt und Führung

 

Das Museum Haus Opherdicke befindet sich in einem Wasserschloss, einem ehemaligen Adelssitz, der zu den schönsten Baudenkmälern der Region zählt. Seine idyllische Lage auf dem Haarstrang über dem Ruhrtal ist einzigartig. Die umgebende Parkanlage mit Blick in die weite Landschaft wurde 2017 mit den Werken des amerikanisch-italienischen Bildhauers Raimondo Puccinelli als Skupturenpark eröffnet.

 

Unsere Führung ging durch die aktuelle Ausstellung in den Räumen des Museums und brachte uns das Lebenswerk des Künstlers Gerhard Uhlig (*Leipzig 1924, 2015 Münster) näher:

Aus der abstrakten Moderne heraus entwickelte er seine eigene breit aufgestellte grafische und malerische Formensprache, die vielfältigen, unterschiedlichen Stilrichtungen zuzuordnen ist: So lassen sich Parallelen ziehen etwa zum Kubismus, zu OP-Art, Action-Painting und Informel.  Entsprechend breit ist das verwendete Farbspektrum des Künstlers, der sowohl schwarz-weiße, monochrome, bräunlich-graue wie auch äußerst farbenfrohe Bilder gestaltete, kleinformatig bis hin zu wandfüllend. Gelegentlich sind Figuren, Gegenstände erkennbar, doch die meisten der ausgestellten Werke sind eher geometrisch, abstrakt – wobei Uhlig den Begriff „ungegenständlich“ vehement ablehnte. Dabei gibt es kaum eine Technik, die er nicht ausprobierte, durchaus professionell. Nur eines haben alle Werke gemeinsam: Sie sind allesamt ohne Titel, sollten ihre Betrachter sich doch ganz unvoreingenommen auf sie einlassen.

 

Hieran zeigt sich auch das didaktische Bestreben Gerhard Uhligs. Nach seinem Kunststudium – u.a. bei Johannes Itten und Willi Baumeister – unterrichtete er seit den 1950er Jahren als Gymnasiallehrer Kunst und nicht nur das: Von 1969 bis 1985 war er als Fachbeauftragter für Kunsterziehung im Regierungsbezirk Münster zuständig für die Kunstlehre und -ausbildung, leitete die Lehrerfortbildungen und prägte die Richtlinien für Kunsterziehung in Nordrhein-Westfalen.

 

Der wohlverdiente kulinarische Ausklang der Exkursion konnte ganz überraschend nicht wie geplant im passenden Ambiente, den benachbarten Schlossstuben, stattfinden. Diese zogen einen Ruhetag vor. Doch unser umtriebiger Exkursionsleiter wusste sich zu helfen. Er platzierte uns kurzerhand bei Bella Italia – che bello!



Gerhard Uhlig, ohne Titel, 1957, Privatsammlung
Gerhard Uhlig, ohne Titel, 1957, Privatsammlung